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Typografie ist ein wesentlicher Teil jeder Form von visueller Kommunikation. Typografie ist Informationsträger und eine „Skulptur“ zugleich – und trägt in diesem Sinne dazu bei, Teil der visuellen Botschaft einer Marke zu sein.

Im Umgang mit Typografie gibt es viele Leitlinien. Sie sind festgehalten in Vokabeln wie Flattersatz, Rausatz, Blocksatz, Laufweite, Zeilenabstand, Kerning (Unterschneidung). Begriffe, die das Satzbild visuell prägen, die ein schönes, lesbares und einzigartiges Satzbild gewährleisten. Und Regeln, die auf gar keinen Fall in einem Endprodukt vorkommen sollten, wie Schusterjungen, Hurensöhne …

Es gibt eine ganze Lehre und dicke Werke über die Vielfalt der Typografie. Hier geht es in erster Linie um die grundlegenden Erkennungsmerkmale einer Schrift und deren Qualitäten.

Zwei Hauptdarsteller und viele Statisten

Es gibt zwei dominierende Charaktere in der Welt der Schriften – Serifen oder Sans Serifen (oder serifenlos). Serifen sind Schriften mit „Füßen“ – sie verfügen über kleine Striche an den Enden. Sans Serifen haben keine Füße (Bild).

Beispiel Serife

Beispiel Sans Serife

Die Serifen sind im 18. Jahrhundert entstanden und ersetzten nach und nach die Fraktur- und Antiqua-Schriften (Abbildung weiter unten), sie wurden die meist verwendete Schrift für z.B. Belletristik (unterhaltende, schöngeistige Literatur wie Romane, Krimis, Biografien …) wegen ihrer guten Lesbarkeit. Die Füße verbinden die einzelnen Buchstaben und macht das Wort visuell einheitlicher.

Ansonsten sieht man Serifen oft dort zum Einsatz kommen, wo es um Natur, Geschichte und Nachhaltigkeit geht. Einige Zeitungen,  möchte mit dem Gebrauch von Serifen klassische Werte vermitteln.

Die erste serifenlose Typen entstanden ab der 1920er Jahre gleichzeitig mit dem in der Architektur zunehmend verbreiteten Funktionalismus. Genug mit den alten Krummeluren – das Bauwerk sollte vor allem im Design die Funktion widerspiegeln. Der Stil war aber nicht nur der Architektur vorbehalten, er sprang u.a. auch auf die typografische Welt über.

Die serifenlosen Schriften werden heute am meisten verwendet (abgesehen von den vorher genannten Büchern für kontinuierliches Lesen). Sie gelten als modern und geradlinig und werden immer dort zum Einsatz kommen, um die moderne, zukunftsgeprägte Welt zu zeigen.

 

Beispiel Schreibschrift

Beispiel Designschrift

Weitere Akteure

Schreibschrift bzw. kalligrafische Schriften sehen wir beispielsweise oft im Zusammenhang mit z. B. Feierlichkeiten, Einladungen, Speisekarten (als Überschrift). Sie vermitteln Lässigkeit und werden gerne für Unternehmensstatements wie „Wir lieben Xyz“ verwendet. Für Fließtext sind sie jedoch ungeeignet.

Eine weitere Kategorie sind Schriften, die ich hier Designschriften nenne. Die Auswahl ist vielfältig. Hier lassen Schriftdesigner ihrer Kreativität freien Lauf und kreieren Typen wie keine anderen. Sie werden u. a. für Logos verwendet wegen ihres einzigartigen Aussehens, für Überschriften und sie können dort eingesetzt werden, wo man sich über Regelwerke hinwegsetzt und völlig neue, freie visuelle Statements kreiert. Für Fließtext sind sie – wie die Schreibschriften – ebenfalls weniger brauchbar.

Schriften als visuelle Element und Erkennungsmerkmal

Möchte man als Unternehmen oder Organisation einen gemeinsamen Nenner im öffentlichen Auftritt erreichen, eine feste Identität vermitteln und das Publikum nicht mit einem immer veränderlichen Satzbild verwirren, dann hält man sich an höchsten 2-3 Schriften: Eine Schrift für den Fließtext, eine für die Überschrift und vielleicht eine dritte, die in besonderen Fällen zum Einsatz kommt. Fließtext und Überschrift können auch in derselben Schrift sein – eventuell eine Variante derselben Schriftfamilie. Diese sollten dann in allen Medienproduktionen – ob digital oder Print – vorhanden sein. So beeinflusst die Typografie – jedoch etwas zurückhaltend – das gemeinsame Erscheinungsbild und die visuelle Definition einer Marke mit.

Die Entwicklung der visuellen Kommunikation

Höhlenmalerei

Runen

Frakturschrift

Antiqua

Seit Beginn der Zeit hat der Mensch den Drang – über die Sprache hinaus – mit anderen zu kommunizieren. Zeichnungen und Höhlenmalereien waren die ersten visuellen Mittel in diesem Sinne. Als Botschafter von komplexeren Dialogen wurden die Schriften erschaffen, die Runen sind die ersten dieser Art in unserem Georaum. Später in der Geschichte erscheinen der Antiqua- und Fraktursatz.

Ob Buch, Katalog oder Flyer: Welche Schrift nun auch immer für Ihr Projekt zum Einsatz kommt – wir sorgen für ein klares und lesbares Schriftbild. Nehmen Sie mit uns Kontakt auf, wir befeuern Ihr Vorhaben!

Bildnachweise

Runenstein bei Rök, Südschweden: Von Xauxa Håkan Svensson – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=9781190
Antiqua: Von Autor unbekannt – David Harris, The Art of Calligraphy, Dorling Kindersley 1995, ISBN 1564588491, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=12881072.
Fraktursatz: CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=21605